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RHD |
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Die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease), bei uns im deutschsprachigen Raum auch bekannt unter Chinaseuche, finden sie evtl. auch unter den Abkürzungen VHD - Viral Haemorrhagic Disease, RVHD - Rabbit Viral Haemorrhagic Disease, HVK - Hämorrhagische Virusseptikämie der Kaninchen, aber auch unter den Namen hämorrhagische Krankheit der Kaninchen, Blutungskrankheit oder auch HSK - hämorrhagische Septikämie der Kaninchen und Clacivirus-Infektion. Alle Kürzel und Begriffe bezeichnen die gleiche hochvirulente Erkrankung, welche erst sei gut 25 Jahren bekannt ist. Geschichte der RHD
Das RHD-VirusBei dem RHD Virus handelt es sich um das Calcivirus. Ursprünglich hatte man das RHD Virus zunächst als Picornavirus bezeichnet, daher taucht in der älteren Literatur evtl. auch noch der Name Picornavirus-Infektion auf, ab Herbst 1988 erfolgte jedoch die Zuordnung zu den Caliciviren. Haus- und Wildkaninchen, als auch Hasen zeigen sich gegenüber dem RHD Virus empfänglich, andere Tiere, als auch der Mensch besitzen eine natürliche Immunität. Das RHD-Virus (Calcivirus) ist recht langlebig, 6-7 Monate, ändert häufig sein Erscheinungsbild und ist selbst gegen extreme Witterungsbedingungen immun. Das Calcivirus ist jedoch gegenüber best. Desinfektionsmassnahmen mit Mitteln auf Formaldehydbasis, Natronlauge oder Peressigsäure resistent (überlegen). Das Erkrankungshoch liegt in den Monaten Mai bis Oktober, allerdings gibt es auch vereinzelte Fälle in den Wintermonaten. Zu Beginn eines Seuchenzuges werden bevorzugt Kaninchen im Alter von drei Monaten ergriffen, die Nachzucht immunisierter Häsinnen kann bis zu 10 Wochen durch maternale Antikörper (über die Muttermilch verabreicht) geschützt sein, daher ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Grundimmunisierung nicht zu verpassen. Die Morbiditätsrate (Ausbreitung) ist als schnell zu bezeichnen, die Mortalität (Sterblichkeit) beträgt 80 bis 100%. !Die RHD ist seit April 1995 nicht mehr anzeigepflichtig und seit einigen Jahren auch nicht mehr meldepflichtig! Übertragung der RHD
[Lesen Sie bitte dazu auch Impfungen und Prophylaxe] Krankheitsanzeichen und -verlaufDie Inkubationszeit (Ansteckungszeitraum) beträgt 24 bis 72 Stunden (1 bis 3 Tage). Es werden drei versch. Verlaufsformen beobachtet:
Behandlung der RHDDie RHD ist nicht behandelbar, jedoch können Antibiotika und weitere moderne Präparate bei einem schwachen Verlauf unterstützend verabreicht werden, damit eine Sekundärinfektion mit weiteren Erkrankungen verhindert wird. Ein Kaninchen, welches die RHD überlebt, besitzt keine lebenslange Immunität und bleibt weiterhin Überträger des Virus. Impfen Sie Ihr Tier bitte weiterhin jährlich. SchutzimpfungIn Deutschland und Österreich ist eine Impfung gegen RHD erlaubt und es existieren zugelassene Impfstoffe. Österreich gilt jedoch zur Zeit als RHD frei (Stand Februar 2002), daher hat kein Tierarzt den Impfstoff vorrätig. Vertrauen Sie bez. der Impfempfehlung Ihrem Tierarzt. Geeimpft werden sollten alle Hauskaninchen, egal ob von Privathaltern oder Züchter, ob draussen (Aussenstallanlage) oder innen im Haus lebend. Die Impfung erfolgt subkutan mit einem sog. Todimpfstoff, der inaktivierte Viren enthält und gilt als allgemein gut verträglich. !Für Züchter! Lassen Sie sich keinesfalls beirren, wenn die RHD für ein paar Jahre nur sporadisch auftritt. Sie ist dafür bekannt, vier bzw. fünf Jahre abzuflachen, um dann hochvirulent, man könnte das fast als gestärkt bezeichnen, wieder aufzutreten und einen regelrechten Seuchenzug zu starten. ZeitraumGeimpft werden sollte rechtzeitig vor Beginn der warmen Jahreszeit und kann in Kombination mit Myxomatose oder Kaninchenschnupfen erfolgen, allerdings ortsgetrennt, d. h. an verschiedenen Injektionsstellen. In Gebieten mit hohem Infektionsdruck empfiehlt sich eine Impfung im Alter von 4-6 Wochen, unabhängig vom Gehalt der Muttermilch an Antigenen, die Wiederholungsimpfung erfolgt nach 3-4 Wochen. In Gebieten ohne entsprechenden Infektionsdruck empfiehlt sich eine einmalige Impfung im Alter von 8-12 Wochen. Danach sollte eine alljährliche Impfung erfolgen, die Immunisierung hält 9-12 Monate vor. AbschlussAbschliessend soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch der beste Impfstoff nur ein Baustein im Komplex der Vorbeugemassnahmen (lesen Sie bitte dazu auch Impfungen und Prophylaxe) zur Vermeidung von Infektionskrankheiten sein kann. Für Sie und Ihr(e) Langohr(en) eine krankheitsfreie Zeit und ein schönes Leben. Weitere InformationenRHD - Schutzimpfung als vorbeugende Maßnahme, Impfstoffwerk Dessau-Tornau GmbH © A.-H.-F. 06-2001 updated 03-2002 QUELLENNACHWEIS: Broschüre:
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